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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 10697

von Eduard Prosch

Rätsel

Ich bin im engen Raum verborgen
Und ruhe sicher eingehüllt.
Ich harre schweigend auf den Morgen,
Der einst auch mein Geschick erfüllt.
Oft schließen mich beliebte Massen,
Den Tafelfreuden dienend, ein,
Oft siehst Du schützend mich umfassen
Gebilde fest und hart wie Stein.
Weit seltner wirst Du mich erblicken
Im Strahlenglanz am Himmelszelt,
Weil selten nur Kometen schicken
Ihr Licht der dunklen Erdenwelt.
Ob ich Dir Gutes dann verkünden,
Ob Unheil Dir bedeuten soll?
Wer kann der Sterne Zweck ergründen?
Ihr Walten bleibt geheimnisvoll.
Ich bin der Mittelpunkt der Dinge,
Ich bin ihr wahrer, echter Wert.
Oft zieren mich gar viele Ringe,
Doch werd' ich mehr als sie geehrt.
Es winkt im ros'gen Morgenscheine
Uns oft der Zukunft Hoffnungsbild;
Doch wird durch bloßes Hoffen keine,
Die reinste Sehnsucht nie gestillt.
Und andern Teils kann das Erlebte
Nur der Erinn'rung Schatz verleihn.
Und wer im Glück nicht weiter strebte,
Dem schien sein Glück bald arm und klein.
Nur wo zugleich aus einem Worte
Vergangenheit und Zukunft spricht;
Da weilt Vereint an einem Orte
Erinn'rung und der Hoffnung Licht.
Dem Worte wirst den Preis Du geben,
Das hofft und schon errungen hat,
Ich bin's, bin Grund zu neuem Leben,
Von früherem das Resultat.

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Kern

Verweise

Worträtsel