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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 10696

von Johann Georg Christoph Müller

Scharade (1+1 Silben)

Was Witz und Scharfsinn in sich paaret,
Und gegen Irrtum meist verwahret,
Was unzertrennlich ist von dem Gelehrtenstand,
Wird durch mein Erstes dir bekannt.
Es ist am Menschen, wie am Tier,
Das Unentbehrlichste von allen Gliedern schier
Doch wer das Äußre nur, dem Tiere gleich, besitzt,
Der hat wohl dieser Welt sehr wenig noch genützt.
Mein Zweites zeugt von Unvollkommenheit,
Wem es vom Munde fließt, des Los ist bittres Leid,
Man hört es leider oft auf diesem Erdenrunde,
Im wilden Krankheitssturm, bei jeder Trauerkunde,
Und ach! die schmachtende und gramzerriss'ne Brust
Schließt dieſes Wörtchen aus von jeder Lebenslust.
Auch gilt der harte Laut, wie St. Matthäus schreibt,
Für den, der ein Skandal dem schwachen Bruder bleibt.
Von meinem Ganzen wird, wie mir wohl jeder
glaubt,
So manche Freude uns und Heiterkeit geraubt;
Wann es uns überfällt auf unsern Promenaden,
Pflegt es nicht selten uns am Lustgenuss zu schaden,
Und wann die Arbeit ruft, wird da es unser Gast,
So dünkt es vollends uns die allerschwerste Last;
O möchte doch, gern will ich's unterschreiben,
Auch selbst mein ärgster Feind damit verschonet bleiben!

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Kopf + Weh = Kopfweh

Verweise

Scharaden, Müller