»Nimm das Bäumchen! meiner Liebe
Treues Bild!
Wie aus ewig frischem Triebe
Hoffnung quillt;
Wie die Blätter nimmer bleichen,
Lieb' ich dich,
Soll nichts meine Hoffnung beugen,
Ewiglich. —
Und sie nimmt's, die Liebearme
Schäferin,
Stellt's an raue, allzu warme
Orte hin.
Mag's nicht hegen, mag's nicht pflegen,
Mag's nicht seh'n.
In dem Staube, ohne Regen
Lässt sie's steh'n.
Andre Blumen um sie blühen,
Locken sie,
Ihnen schenkt sie Sorg' und Mühen,
Spät und früh.
Doch das Bäumchen will nicht welken,
Ob verschmäht,
Jene schwinden, Tulp' und Nelken,
Bäumchen steht.
Da hat sie es liebgewonnen,
Lohnt die Treu,
Netzt es küssend, lässt es sonnen,
Voller Reu.