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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 10662

von Eduard Prosch

Scharade (1+2 Silben)

Dem Leichentuche ähnlich strecket
Sich über Felder fühllos, kalt,
Das erste Wort; umhüllend decket -
Es Wiesen, Blumenflur und Wald.
Oft muss dem Menschen Freude spenden
Was keinen Keim der Luft bewahrt;
So weiß er klug auch zu verwenden
Dies Wort zu Freuden mancher Art-
Dem Kinde schon muss oft es dienen
Als Waffe in dem muntren Streit
Es kürzt wie Eisenbahnen-Schienen,
Nur recht benutzt, der Reise Zeit.
Dann klingt in vielen bunten Tönen
Das zweite Wort gar lieblich drein.
Es dient die Fahrt uns zu verschönen,
Am Abend selbst bei Fackelschein.
Es warnt den Wandrer sich zu wahren
Dann vor der Rosse schnellen! Schritt,
Und spricht so lange als wir fahren
In seiner Weise immer mit.
Es folgt jedoch nur der Bewegung,
Es gibt sogleich die kleinste kund;
Und fehlet ihm die fremde Regung,
So schweigt der eh'rne kleine Mund.
Noch ruht der Fluren weite Strecke,
Im tiefen Winterschlaf gehüllt,
Und harrt, dass ihren Schlummer wecke,
Der Lenz, der sie mit Blumen füllt.
Da dringt das ganze Wort, ein Zeichen
Der Lebenskraft, hervor zum Licht.
Bald wird der Blumen Schlummer weichen,
Denn seht, des Winters Decke bricht.
Auch aus den Fugen seht ihr blicken
Dies Wort, der Fluren Morgenstern,
Den uns die holden Blumen schicken,
Bald kommt ihr Tag, sie sind nicht fern.

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Schnee + Glöckchen = Schneeglöckchen

Verweise

Scharaden