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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 10616

von Eduard Prosch

Scharade (1+1 Silben)

Im ersten Worte ist enthalten
Der reichsten Freuden große Zahl;
Doch auch die Leiden sieht man schalten,
Die Not und Sorgen allzumal.
Es lebte in der Ersten, großen,
Ein Herr und schwelgte jede Nacht,
Kein Freudenkelch blieb ungenossen,
Und alles wurde mitgemacht.
Das zweite Wort war ihm verborgen,
Die tausend Leiden jeder Art,
Vor Kummer und vor Herzenssorgen
Hat ihn sein Übermut bewahrt.
Jetzt ist es anders; doch man saget
Er hat die Erste, guten Ton,
Und dass er viel und unrecht klaget.
Warum er klagt, das weiß er schon.
Gewiss er hat zu viel genossen,
Jetzt flieht er jeden Freuden-Ort,
Ist lebensmüde und verdrossen,
Er leidet an dem ganzen Wort.

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Welt + Schmerz = Weltschmerz

Anmerkungen

Weltschmerz ist ein von Jean Paul geprägter Begriff für ein Gefühl der Trauer und schmerzhaft empfundener Melancholie, das jemand über seine eigene Unzulänglichkeit empfindet, die er zugleich als Teil der Unzulänglichkeit der Welt, der bestehenden Verhältnisse betrachtet. Er geht oft einher mit Pessimismus, Resignation oder Realitätsflucht. Das Deutsche Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm benennt Weltschmerz als tiefe Traurigkeit über die Unzulänglichkeit der Welt.

Verweise

Scharaden, Prosch