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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 10540

von Heinrich von Levitschnigg

Streckenrätsel

Von meinen Eltern höre ich nicht gern reden, denn man zählt sie geradezu zu den Lumpen. Dessen ungeachtet findest du mich in den Salons der vornehmen und eleganten Welt; aber auch in der Dorfschenke wie in der Wachtstube bin ich zu treffen. Ich pflege ferner mehrere gekrönte Häupter zu vereinigen. Hie und da treibt man förmlichen Fetischdienst mit mir, was jedoch fast immer verderblich für meine gläubigen Anhänger auszufallen pflegt. Man betrachtet mich auch als ein Rezept gegen die Langweile. Eine gewisse Wissenschaft könnte ohne mich gar nicht bestehen, wie ich denn nebenbei ein Porträt der Welt in Miniatur darstelle. Der Mensch wäre überhaupt ohne mich sehr übel daran. Geht er zum Diner oder Souper, so bin ich sein Ratgeber, gleich besorgt für seinen Gaumen wie für seine Börse. Mein Erscheinen öffnet die Tore der Theater und Konzertsäle. Auf der Eisenbahn spiele ich gleichfalls die wichtigste Rolle. Kein Gentleman stattet ohne mich Besuch ab. Millionen schwärmen für mich. Als mich einst jemand verletzen wollte, entstand ein bedauernswertes Blutbad.

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Karte

Anmerkungen

Spielkarte, Länderkarte, Speisekarte, Eintrittskarte, Fahrkarte, Visitenkarte, La Charte

La Charte = die Grafik, charta = Verfassungsurkunde

Souper = Abendessen im festlichen Rahmen

Verweise

Kettenrätsel, Levitschnigg