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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 10493

von Tante Eva

Homonym

Ich bin ein Gewebe verschiedenster Art,
Von Seide, von Samt, ob fest, so doch zart;
Von simplerem Faden, bald weiß und bald bunt,
Oft schlicht und oft zackig, bald prächtig, bald Schund.
Da schafft wohl am Webstuhl manch' fleißige Hand;
Der Webenden drei hätte gern ich genannt,
Die, unsichtbar freilich, doch auch mit dabei
Dem Tagwerk sich widmen stets wieder aufs Neue.
Die Freundschaft, als erste der fleißigen Frau'n,
Ist geistigem Aug' bei der Arbeit zu schau'n;
Sie webet und macht ihr Gewebe so fest,
Dass nichts daran reißt, noch zerreißen sich lässt.
Die Liebe als zweite, webt schöner fürwahr,
Die Farben sind lieblich, durchsichtig und klar —
Auch hält, was sie schuf, übers Grab noch hinaus,
Beglückt schon auf Erden Familie und Haus.
Gewohnheit, das treue, das praktische Weib,
Beugt über der Arbeit den alternden Leib;
Die Gute, sie ruht nicht, sie fesselt uns klug,
Indem sie nur webte, doch nie uns befrug.

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Band

Anmerkungen

1. Band der Freudschaft; 2. Band der Liebe; 3. Band der Treue

Verweise

Homonyme, Tante Eva