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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 10488

von Rudolf Treichler

Homonym

»Was kratzt du immer dir den Kopf?«
Fragt Mutter ihren Kleinen,
»Hör auf, sonst nehm' ich dich beim Schopf« –
Da fängt der an zu weinen.
[1]Und schluchzt: »Wenn's mich doch gar so juckt!«
Die Mutter kommt in Sorgen,
Doch wie sie nach dem Köpfchen guckt —
Entdeckt sie
sie, verborgen.
[2]Erleichtert holt sie Bürst' und Kamm —
Das wird am besten taugen! —
Und bald schon fällt es allzusamm'
Wie sie von beider Augen ...
[3]Der Junge fragt: »Was ist nun das,
Was mich so konnte plagen?«
Die Mutter drauf macht sich den Spaß:
»Du musst die Fische fragen!
Die sind von ihnen nicht geplagt!
Die tragen gern die hellen
An sich auf ihrer flinken Jagd,
Die glitzernden Gesellen.«
[4]Der Kleine lacht und zeigt hinaus:
»Noch einer dort im Garten!
Da steht er doch — das kleine Haus,
Voll Werkzeug aller Arten!«
Die Mutter drauf: »Das ist nicht schlecht!
Der trägt den gleichen Namen ...«
Da kommt der Vater grad zurecht
Und gibt dazu sein Amen:
[5]»Ganz brav, mein Sohn, du kriegst den Preis
Wenn du, mein lieber Walter,
Nun nochmals sie entdeckst mit Fleiß
Im — grauen Mittelalter!
Da galten sie bei Rittern viel
In allen Reich' und Ländern:
Da blitzten sie in Streit und Spiel
An ihren Kampfgewändern!?«
Ist das dem Kleinen wohl zu schwer?
Er spielt ja noch mit Puppen! —
Helf' ihm (und uns!) der Reim nunmehr
Auf Puppen... Schnuppen...? ...?

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Schuppen

Anmerkungen

1. Haarschuppen; 2. Redewendung: "wie Schuppen von den Augen fallen"; 3. Fischschuppen; 4. Werkzeugschuppen; 5. Stahlschuppen an Rüstungen

Verweise

Homonyme, Treichler, Forum