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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 10431

von Tante Eva

Scharade (1+2 Silben)

1.
Ich bin ein Reiz der Jugend
An Farben eine Tugend;
Als Schmuck von wenig Wert,
Kaum als Besatz begehrt.
2.+3.
In bösen Wintertagen
Bist, Mensch, du zu beklagen,
Wenn du mich Dein nicht nennst
Und meinen Reiz nicht kennst.
Ich brenne mit Verlangen,
Du mögest mich umfangen;
Nährst du nicht meinen Trieb,
Erlischt auch deine Lieb'.
Bald wechseln Zeit und Stunden,
Unnütz werd' ich befunden;
Man stellt mich undankbar
In ferne Winkel gar.
Das Ganze.
Vom Ganzen hat gesungen,
Dass schaurig es geklungen,
Des deutschen Dichters Mund
Mit grauenhafter Kunde.
Verschlingend den Verräter,
Den wahren Übeltäter,
Bringt Wahrheit es ans Licht;
Gott selbst das Urteil spricht.

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Schmelz + Ofen = Schmelzofen

Anmerkungen

Die beiden letzten Strophen beziehen sich auf die Ballade Der Gang nach dem Eisenhammer von Friedrich Schiller:

Der Knecht (Diener) Fridolin ist seiner Herrin Kunigunde, der Gräfin von Saverne, treu ergeben. Der neidische Jäger Robert deutet gegenüber dem Grafen jedoch ein Liebesverhältnis der Gräfin mit dem Pagen an. Der erzürnte Graf befiehlt daraufhin den in einem Eisenhammer arbeitenden Knechten, den vermeintlichen Nebenbuhler in den Ofen zu werfen. Doch weil Fridolin auf dem Weg dorthin als Ministrant bei einer Messe aushilft, kommt es zu einer Verwechslung; statt seiner ergreifen die Knechte den Verleumder Robert, der so seine gerechte Strafe erhält.

Verweise

Scharaden, Tante Eva