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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 10304

von Karl Müchler

Homonym

[1]Die liebreich sorgende Natur
Hat weislich mich zum Schutz erschaffen,
Der rohe Mensch besitzt mich nur
Zur Gegenwehr statt and'rer Waffen,
Und Blut bezeichnet meine Spur,
Gleich eines Greifs und Adlers Kralle.
[2]Nur nach der ersten Menschen Falle
Des Hilfsbedürftigen Verstand
Mich, als ein Werk der Kunst, erfand;
Holz wählte man dazu, Metalle,
Die man im Schoß der Erde fand.
Gewöhnlich bin ich nur von Eisen,
Allein, nach einem alten Brauch,
Bin ich von Gold und Silber auch,
Will Prunk man und Verschwendung weisen.
[3]Zuweilen bin ich unsichtbar,
Dann hüte dich vor meinen Tücken,
Wird man an dir mich je gewahr,
Kann man den Spott nicht unterdrücken.
Denn lächerlich stellst du dich dar;
Auf keine Nachsicht darfst du hoffen,
[4]Und rätst du mich, so hast du offenbar
Mich glücklich auf den Kopf getroffen.

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Der Nagel

Anmerkungen

1. Fingernagel; 2. Stift aus Metall; 3. Redensart: »einen Nagel im Kopf haben«; 4) Redensart: »den Nagel auf den Kopf treffen«

Verweise

Homonyme