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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 10277

von C. Graf von Schwerin

Rätsel

Es lebt und webt im Sonderbaren,
Fast täglich ändert's die Gestalt,
Es nimmt bald zu, bald ab an Jahren,
Bald ist es blühend jung, bald alt.
Bald siehst du es als Geist erscheinen,
Und bald als Jude, bald als Christ,
Bald siehst du's lachen, poltern, weinen,
Bald Bettler und bald Fürst es ist.
Bald Engel, Teufel, Tor, bald Weiser,
Bald Räuber, Priester, gar wohl Tier,
Bald spendet's Gold, gleich Chinas Kaiser,
Bald siehst Du's betteln vor der Tür.
Und immer kömmt's verändert wieder,
Heut ist es arm und morgen reich,
Noch gestern tot, singt's heute Lieder,
Bald ist es schwarz, bald rot, bald bleich.
Bald kommt's zu Fuß, bald stolz zu Pferde,
Bald ist es blind, bald taub, bald stumm,
Bald steigt es plötzlich aus der Erde,
Bald schifft es in der Luft herum.
Und immer ist es nur der Eine,
Der so verändert sich dir zeigt,
Ob wirklich, oder nur zum Scheine, —
Davon die Sphinx für diesmal schweigt.

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Schauspieler

Anmerkungen

Die Sphinx war in der griechischen Mythologie die Tochter der Ungeheuer Typhon und Echidna und somit Schwester von Hydra, Chimära, Kerberos und Orthos. Sie galt als Dämon der Zerstörung und des Unheils.

Das Rätsel der Sphinx ist eine Episode aus der Ödipus-Sage der griechischen Mythologie. Dabei belagerte die Sphinx die Stadt Theben und gab den vorüberkommenden Thebanern Rätsel auf. Wer dieses nicht lösen konnte, wurde von ihr gefressen, erwürgt oder in eine Felsspalte gestürzt. Einzig Ödipus konnte ihr Rätsel lösen und damit Theben von der Sphinx befreien.

Verweise

Rätsel, Schwerin, Forum