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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 10222

von Carl Clemens Kühnel

Rätsel

Es sind zwei feindliche Brüder,
Gepanzert in glänzendes Eis;
Ihr Herz ist alt wie die Erde,
Ihr Hass jung, kräftig und heiß.

Sie mögen nimmer sich schauen
Und treten auch nimmer sich nah';
Noch nie, seitdem sie geboren,
Den einen beim andern man sah.

Wie liebend der Leda Söhne
Einst heilten Himmel und Nacht,
So wechseln die feindlichen Brüder
Mit Dunkel und Sonnenpracht.

Und doch hält beide verbunden
Die Liebe zu einer Braut;
Sie weichen ihr nie von der Seite,
Sind ewig ihr angetraut.

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Die Pole

Anmerkungen

Leda ist in der griechischen Mythologie die Tochter des ätolischen Königs Thestios und der Eurythemis. Sie war die Gemahlin des spartanischen Königs Tyndareos. Zeus verliebte sich in Leda. Er näherte sich ihr in der Gestalt eines Schwanes und schwängerte sie. Doch auch Ledas Mann Tyndareos schlief in dieser Nacht mit ihr. Leda gebar zwei Eier mit vier Kindern – von Zeus Helena und Polydeukes (lat. Pollux), von Tyndareos Klytaimnestra und Kastor, weswegen erstere unsterblich, letztere dagegen sterblich waren. Letztlich wurden Kastor und Pollux von Zeus am Himmel verewigt (Sternbild Zwillinge).

Kastor und Pollux sind zwei helle Sterne im Sternbild der Zwillinge.

Die Braut ist der Planet Erde.

Quellen

Clemens Carl Kühnel
Morgenstunden meiner Muse, Band 1
J. G. Mittler, 1824

Verweise

Rätsel