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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 10128

von Johann Christian Auernhammer

Scharade (1+2 Silben)

Mich, die erste, hat in Mehrzahl jeder, der auf Erden wohnt,
Und ich ward zum großen Ärger einem, der in Ost gethront,
Denn so viel er meinen Reichtum auch der bösen Welt entrückt,
Aus der Erde schallt's es wieder, dass er reich mit mir geschmückt.
In dem Lande, wo der Himmel reiner über dir sich hebt,
Wo Buonarotti malte, und wo Ariost gelebt,
Siehst du meine beiden letzten zum Genusse wohl gedeih'n,
Aber lass mein schlimmes Ganzes dir von niemand je verleih'n.

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Ohr + Feige = Ohrfeige

Anmerkungen

Michelangelo Buonarroti, oft nur Michelangelo (* 6. März 1475 in Caprese, Toskana; † 18. Februar 1564 in Rom), war ein italienischer Maler, Bildhauer, Baumeister (Architekt) und Dichter. Er gilt als einer der bedeutendsten Künstler der italienischen Hochrenaissance und weit darüber hinaus.

Ludovico Ariosto (* 8. September 1474 in Reggio nell’Emilia; † 6. Juli 1533 in Ferrara) war ein italienischer Humanist, Militär, Höfling und Autor. Sein Hauptwerk, das Versepos Orlando furioso (»Der rasende Roland«), gilt als einer der wichtigsten Texte der italienischen Literatur und wurde in ganz Europa rezipiert.

Die erste Strophe bezieht sich auf König Midas. Midas erkannte bei einem musikalischen Wettstreit zwischen dem hässlichen Pan und dem wohlgestalteten Apollon Pan den Preis zu, wofür ihm Apoll die Ohren zu zwei Eselsohren lang zog. Midas verbarg diese Schmach unter einer Phrygischen Mütze. Nur sein Barbier entdeckte sie. Der wagte zwar nicht, das Geheimnis einem Menschen zu verraten, konnte aber dem Drang, es weiterzusagen, nicht widerstehen, grub am Flussufer ein Loch und flüstert hinein, was für Ohren er gesehen hat. Dann warf er es wieder zu. Doch das Schilfrohr hatte mitgehört und flüsterte es anderen Binsen weiter, wenn der Wind rauschte, so dass am Ende alle Welt es wusste [Binsenweisheit].

Verweise

Scharaden, Auernhammer