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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 9956

von Anonymus

Scharade (1+1 Silben)

Hemmt das nächtige Dunkel, des Wanderers flüchtige Schritte,
Leuchtet das Erste ihm mild auf beschwerlicher Bahn:
Hüte dich vor dem Zweiten, oft hüllen der Lüge꞊Gebilde
Sich mit heuchelnden Glanz in der Wahrheit Gewand –
Doch das Ganze mit Worten erhabener Dichtung zu schildern
Höre den Dichter der einst herrlich das Ganze besang *)
Es scheinet uns die Welt der Geister aufzuschließen:
Man fühlt sich federleicht
Und glaubt in Luft dahin zu fließen:
Der Schlummer der Natur hält rings um uns herum,
Aus Ehrfurcht alle Wesen stumm!
Und aus den Formen, die im zweifelhaften Schatten
Gar sonderbar sich mischen, wandeln, gatten,
Schafft unvermerkt der Geist sich ein Elysium;
Die Werktagswelt verschwindet, ein wollustreiches Sehnen
Schwellt sanft das Herz befreit von irdischer Begier
Erhebt die Seele sich zum wesentlichen Schönen
Und hohe Ahnungen entwickeln sich in ihr.

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Mond + Schein = Mondschein

Anmerkungen

*) Wieland Aspasia

Aspasia (* um 470 v. Chr. in Milet; † um 420 v. Chr. in Athen) war eine griechische Philosophin, Rednerin und die zweite Frau des Perikles. Aspasia wird von antiken Komödienverfassern, insbesondere von Aristophanes, als Hetäre dargestellt und herabgesetzt.

Christoph Martin Wieland (* 5. Sep. 1733 in Oberholzheim bei Biberach an der Riß; † 20. Januar 1813 in Weimar, Sachsen-Weimar-Eisenach) war ein deutscher Dichter, Übersetzer und Herausgeber zur Zeit der Aufklärung.

Aspasia oder Die Platonischen Liebe ist ein Gedicht von Christoph Martin Wieland.

Verweise

Scharaden, Anonymus