Mein Erstes, hold ist es den Sehern, wie den Blinden;
Doch lässt es sich nicht leicht mit offnen Augen finden.
Trotz ihrem Flehen kehrt's bei Kranken selten ein,
Und dennoch pflegt es oft die Krankheit selbst zu sein.
Die Stille liebt es nur, der Lärm jagt es von dannen;
Doch mancher Prediger pflegt schreiend es zu bannen;
Am liebsten stellt es sich, beschwört es ein Poet;
Allein kein Wieland ist, wer diese Kunst versteht.
Dem Elend' selber schafft es oft die höchste Wonne;
Doch nie beschleiche dich in seinem Arm' die Sonne!
Mein Zweites fordert zwar zu seinem Dienst ein Gott;
Doch liebst du es zu sehr, wirst du der Kinder Spott.
Es war der Ahnherrn Lust im Schatten ihrer Eichen;
Und ach! der Enkel kann auch hier sie nicht erreichen.
Dankt' ihr's, wie Diogen, nur keuscher Nymphen Huld,
Dann büßt ihr schmerzlich nie des wilden Taumels Schuld.
Flieht euch mein Erstes oft, gleich ungetreuen Schönen,
Vermag mein Ganzes leicht mit euch es zu versöhnen;
Und dieses Mittel, traun! liebt, trotz der Ärzte Rat,
Weit mehr noch als den Zweck, manch frommer Reichsprälat.
Im Schauspiel opfert' ihm die Wehmut manche Zähre,
Wenn das, was ein Fragment nur blieb, ein Ganzes wäre.
Schlaft + Trunk = Schlaftrunk