Rätselgedichte, Rätselreime
von Heinrich Wilhelm Lehmann
Das letzte Zeitungsblatt nahm ich zur Hand mit Beben.
Es wird Dir, rief ich aus, nur schlimme Nachricht geben!
Soll denn die Sache stets der Freiheit untergehen?
Was ich gedacht, geahnt, gefürchtet, war geschehen;
Denn kaum dass ich den ersten 5 und 6 gelesen,
So sah' ich schon, dass 1 gar siegreich war gewesen,
Dass viele Tapfre durch des Wüt'richs Rache-Funken
Als Märtyrer ins schöne Heldengrab gesunken;
Nicht ward gehört der Mütter Flehn, der Kinder Lallen.
Als Folge war die zweite Silbe tief gefallen.
Im hellen blutig roten 2 war aufgegangen,
Was noch vor kurzem schützend, deckend sie umfangen.
Was Ihr getan, o Helden, wird nicht untergehen,
Die schöne 2 muss Euch die Mitwelt zugestehen!
Sie sah Euch ja, mit hellem Purpur 2 umgeben,
Verklärt zur Höh' nach Euren Heldenvätern schweben.
Es wird gewiss Eu'r Volk – hier muss die Zweite trügen!
Trotz Eures Untergangs durch Heldenkraft noch siegen!
Wie, wenn die Silben 3 und 4 vom Himmel fallen
Und Finsternis umgibt, die auf der Erde wallen;
Wie 2 im Osten sich im Glanz erhebt, verbreitet,
Und 3 bis 6 gekrönt den Himmelsraum durchschreitet;
Wie dann, wenn Silbe 1 im hellen Glanze funkelt,
Die Silbe 3 und 4 gar mächtig sie verdunkelt,
So wird Eu'r Heldenvolk den Siegeskranz erringen.
Wie sich von 5 und 6 erhebt mit leichten Schwingen
Der Pfeil, in 5 und 6 entschwebt dem Kreis der Erden,
So hebt sich Euer Muth; drum wird der Sieg Euch werden.
Nur äußerst selten schaut der Mensch das schöne Ganze.
So strahlt nicht oft, wie Eure Tat, in solchem Glanze
Der Menschen Thun; drum darf mit Zuversicht ich hoffen,
Es steht Dir Heldenvolk die Bahn des Sieges offen.
Und ist durchschritten sie von Dir, wird mit Entzücken
Die ganze Christenheit die Fünfte, Sechste schmücken.
Mond + Schein + Regen + Bogen = Mondscheinregenbogen
Bogen, Mond, Schein, Regen, Regenbogen