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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 9529

von Wilhelm Lehmann

Scharade (4 Silben)

Die 2-2 zwar vermochte kaum
Den Hauszins zu bezahlen,
Doch wollte sie so gern ihr Kind,
Die 4-1, lassen malen.

Den Unterhalt erwarb sie sich
Durch Nähen und durch Stricken,
Spann manche 4 verkehrt und 4
Und wusste gut zu sticken.

Wer diesen Nahrungszweig nun kennt,
Der wird gern Recht mir geben,
Dass sie von dem, was sie erwarb,
Nur spärlich konnte leben.

Doch 4-1 war ihr einz'ger Schatz,
Ihr ganzes Glück auf Erden;
Sie zitterte, dass, wenn vielleicht,
Sie Gattin sollte werden,

Auch dieses Letzte von ihr wich',
Und konnte nicht sich fassen,
Und wollte drum, zum Troste sich,
Ihr Herzblatt malen lassen.

Sie ging zum 2, und 3 verkehrt,
Beschrieb ihm ihre Lage,
Und fügte zu der Bitte noch
Hinzu die bitt're Klage,

Dass, wenn er auch so gütig sein,
Und 4-1 wollte malen,
Sie ihm für seine Arbeit doch
Nur wenig könnte zahlen.

Jedoch der 2, und 3 verkehrt
Bat sie, sich ja zu setzen,
Sprach von: Erfreutsein, großer Ehr'
Und von: Sich glücklich schätzen,

Und setzte ihr ein Fläschchen vor,
Die erste und die vierte;
Und manche 1 bis 4, so süß
Und rot, und invitierte;

Und, dass mit einem 2 und 4
Das Resultat ich sage,
Er wandte an die 2 und 2
Zuletzt sich mit der Frage:

Ob sie der schönen Tochter Hand
Ihm anvertrauen wollte,
Wo sie dann bis zum letzten Hauch
Bei ihnen wohnen sollte.

Und, da der 2 und 3 verkehrt,
Fromm, jung und von Vermögen
Und schlank, wie 3 und 4 verkehrt, –
Sie hatte nichts dagegen;

Und 4 und 1 war auch nicht hart
Und grausam wie ein Russe:
Und das Gemälde ward bezahlt
Mit dem Verlobungskusse.

Lösung anzeigen

A + ma + rel + le = Amarelle

Anmerkungen

Eine Amarelle ist eine Sauerkirsche bzw. Weichsel.

Verweise

Scharaden, Lehmann, 221 Räthsel