Aus Holz, Papier und Leinewand,
Aus Draht und buntem Seidenband,
Find' ich gar mancherlei Verwendung,
Besonders auch mit »chen« als Endung.
Wer ordnet ohne mich die Fäden
Zu Hunderten in allen Läden?
Im Flaschenzug als Hauptperson
Berdien' ich auch mir meinen Lohn.
Gewisse Wagen laufen bloß,
Wenn vier von uns recht legen los.
Zu zweien plätten wir das Linnen
Viel schonender als Büglerinnen.
Im Lenz, auf Straßen von Asphalt
Erscheinen wir am Schuh alsbald;
Da wird dann auf und ab gesurrt,
Ob der Passant auch drüber murrt.
Aus alten Gräbern zieht man oft
Von Pergament mich unverhofft;
Gelehrte stürzen drüber her,
Entziffernd mein Geheimnis schwer.
* * *
Was ich noch bin, das greift man nicht,
Doch spielen kann mich jeder Wicht.
Ist er als Mensch gering und klein,
Bild't er sich umso mehr drauf ein.
Ein Stand, der liebt mich »anspruchsvoll«
Und reißt sich dann um mich wie toll.
Bin ich dagegen »ganz bescheiden«,
So mögen sie mich gar nicht leiden.
Verteilt mich drum der Intendant,
hat er den allerschwersten Stand;
Noch keinem war es je beschieden,
Dass er sie alle stellt' zufrieden.
In der Geschichte, Politik,
Kunst und Wissenschaft, Kritik
Bin »führend« ich und »ehrenhaft«,
Oft »genial«, oft »stümperhaft«.
Inder Gesellschaft manchmal »ärmlich«,
»Zweideutig« oder »ganz erbärmlich«,
Oft »glänzend« und »beneidengwert«,
»Vorbildlich« oder »ganz verkehrt«.
Rolle
1.