Vier Brüder nahen Arm in Arm, vier differente Knaben:
Der eine jauchzt und lacht von einem Ohr zum andern vor Vergnügen,
Der zweite spuckt gelassen vor sich hin: »Man muss sich eben fügen,
Man kann nicht alles haben.«
Der Dritte starrt in düstrem Brüten vor sich hin, ganz wie beim Rätselraten,
Der Vierte schreit, als würde er bereits am Spieß gebraten.
So ziehen sie dahin, die Brüder, und sie wandern
Von Haus zu Haus, von Ort zu Ort, von Stadt zu Stadt,
Von einem Land zum andern,
Und suchen jene Häuser auf, wo man Verwandtschaft hat.
Denn, mag es noch so sonderbar auch klingen:
Trotzdem sie Brüder sind, sind doch die Ungezählten,
Zu denen sie die vielen Wege bringen,
Die sie auf ihrer ew'gen Wanderschaft erwählten,
Sind diese, die der eine und der andere als neugefundne Brüder grüßt
Und die er als Verwandte sozusagen herzlich küsst,
Nicht zu der gleichen Zeit auch Brüder schon der anderen Begleiter!
Zwei kamen grad zu mir, die andern ziehen weiter:
Der eine, der gelassen spuckt, der andre, der so heiter lacht,
Die lassen links mich liegen und verschwinden in der Sommernacht ...
Die vier Temperamente
Sanguiniker, Choleriker, Melancholiker, Phlegmatiker