'S ist eine Uhr, und die wird aufgezogen –
Und dann nie wieder – nur ein einzig Mal;
'S ist eine Quelle, die die dunklen Wogen
Bergan erst springen lässt, und dann ins Tal;
Ein Meer ist's, das, unbändig im Gewühle,
Kein Senkblei misst, kein Sonnenblick bestrahlt;
Im tiefen Grund versteckt, ist's eine Mühle,
Die Lust und Schmerz, doch mehr des letzten mahlt;
Ein Garten ist's, in dem des Glaubens Blume
Zum schönen Kranz mit Lieb' und Hoffnung blüht;
Ein Tempel ist's, in dessen Heiligtume
Der Frömmigkeit Vestalenflamme glüht;
Verführer, Sünder, Kläger, Richter, Rächer,
Dein Feind ist es, und ist dein Freund zugleich!
Ist seine Höll' auf Erden dem Verbrecher,
Dem edlen Weisen ist's sein Himmelreich.
Wie leicht der Witz dies Rätsel auch enthülle,
Der Lösung Lust wird wieder schnell getrübt;
Denn ewig bleibt's von Rätseln eine Fülle,
Die Gott dem Menschengeist zu lösen gibt.
(O, löst sie euch zum Segen, nicht zum Fluche!)
Nur eines noch: es ist seit langer Zeit
Das erst' und letzte Wort im Wörterbuche –
Für alle Sprachen – der Empfindsamkeit.
Das Herz
Vesta war eine Göttin der altitalischen, insbesondere der römischen Religion. Sie war die keusche Hüterin des heiligen Feuers, als Göttin von Heim und Herd in ihrer Rolle vergleichbar mit der Göttin Hestia in der griechischen Religion.