Rätselgedichte, Rätselreime
von Eduard Prosch
Schrecken füllet Dir und Grauen
Das erste Silben-Paar die Brust;
Kein sterblich Auge kann es schauen;
Es kommt und schnell entflieht die Lust.
Aus Feuersglut scheint es entstanden,
Urplötzlich wie durch Zauberschlag,
Als ob befreit Von seinen Banden
Der Hölle Geist durchrauscht den Tag.
Es wandert schnell im weiten Raume
Und niemand kennt des Wandrers Ziel.
Es schwindet hin gleich einem Traume
In Nichts wie böser Geister Spiel.
Die dritte Silbe ist ein Mittel,
Das gerne treibt zum Resultat,
Gleich wie die Peitsche und der Knittel
Den Trägen zwingen zu der Tat.
So hat es den Beruf zum Treiben
Und will doch selbst getrieben sein;
Ja, stets erfolglos wird es bleiben,
Entbehrt es selbst des Zwanges Pein.
Es trennt was innig war verbunden,
Und ist es Anfangs klein und schwach,
So zeigt es später unumwunden
Das dicke Ende folget nach.
Das ganze Wort war in den Händen
Der Gottheit ein gefährlich Ding.
Die pflegte es herabzusenden
Wenn sie ihr Rachewerk beging.
So war es in des Adlers Klauen
Ein Werkzeug bei dem Zorn-Gericht;
Drum mocht' der Mensch es nimmer schauen,
Und wen es traf, der sah es nicht.
Der .alte Zorn ist längst zerstoben,
Der ew'gen Liebe wich der Schein;
Sie bringt den Richterspruch von oben.
Das ganze Wort ist jetzt nur Stein.
Donner + Keil = Donnerkeil