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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 8730

von Carola Koch

Er/Sie/Es-Rätsel

Er ist im Grund ein tücht'ger Kerl, der Nutzen schafft,
Der Lappe und der Eskimo verdankt ihm seine Kraft.
Bei uns — denn er kommt weit herum, —
Genießt als Kinderarzt er ein'gen Ruhm.

Doch, weil man ihn meist mit der Flasche sieht,
Erhebt sich der Verdacht, dass er nicht sehr solid.
Auch haftet ein fataler Duft ihm an,
Der seiner Popularität Abbruch getan.

Sie lebt in jedem Volk und Stand,
Im Dunkel zwar, doch immer bei der Hand,
Wo Herzen sind bedrückt in Not und Pein.
Kommt s e hervor, tritt schon Erleicht'rung ein.

Naht er dem Kinde zur bestimmten Stund'
Und fährt ihm mit dem Löffel in den Schlund,
Was nun 'mal kein Kind leiden kann,
Da tritt sie helfend auf den Plan.

Sie unterstützt im Widerstand das Kind,
Dass manche Mutter schwach wird gar geschwind
Und bringt den Doktor sacht zur Tür,
Damit nur sie verschwindet, die so peinlich ihr.

Bei der Gelegenheit sah sich das Paar einmal.
In solchem oppositionellen Fall
Entsteht nie »Liebe auf den ersten Blicks:
Hier nun schrak eins vorm andern gradezu zurück.

Er, formlos, quittengelb und fett,
Sie, so ätherisch und empfindsam, oft kokett;
Die Namen hätten ja recht schön gepasst,
Allein, was nützt das, wenn man sich fast hast!

Sie strebt auch oft nach minder edlem Ziel,
Und heucheln kann sie wie das: Krokodil.
Das Mannsvolk wird gar leicht von ihr verführt
Und hat unzäh'ge mal vor ihr kapituliert.

Drum lasst, ihr Männer euch und Mütter, vor ihr warnen,
Bleibt nur ganz kühl, sucht sie euch zu umgarnen!
Ihm aber traut, ob auch sein Äußr'es nicht besticht:
Bleibt ihm geneigt, er hält, was er verspricht.

Lösung anzeigen

der Tran, die Träne

Verweise

Homonyme, Koch, Forum