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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 8651

von Anonymus

Scharade (1+1 Silben)

(Die Erste.)

Im Taumel Platz der niedern Sitte
Folgt der Ersten gern die Zweite
Doch fliehe die rohe lärmende Mitte
Erhebt sich drohend die Erste zum Streite.

(Die Zweite.)

Häusliches Glück,
Nie weiche zurück!
Da wo hienieden
In stillem Frieden
In niederer Hütte
Bei einfacher Sitte,
Der treue Gatte an ländlichem Mahl
Um sich sammelt der Kinder Zahl,
Da spendet der Frieden segnende Kraft
Die aus der Zweiten erneuend sich schafft.

(Das Ganze.)

Wehe! wenn das Aufruhr's Zeichen
Wachsend durch die Gassen braust,
Selbst des Blutes Bande weichen
Da wo Mord und Schrecken haust –
Weiber fliehen, Greise wanken,
Stürzen des Gesetzes Schranken
Immer wächst die rohe Menge,
Und in flutendem Gedränge
Rollt's mit Mordbeflecktem Lauf
Zu des Thrones Sitz hinauf –
Weiser Herrscher, nur dein Blut
Kühlt des Pöbels tolle Wut –
Tief verhüllt mit tränendem Gesichte
Fliehet Themis – die Geschichte
Schließet in ihrer Zeiten Lauf
Und des Ganzen Schrecken auf

Lösung anzeigen

Faust + Recht = Faustrecht

Anmerkungen

Themis ist in der griechischen Mythologie Tochter des Uranos und der Gaia und gehört zum Göttergeschlecht der Titanen. Sie war Frau des Zeus und Mutter der Horen (der »Jahreszeiten«). Sie gilt als Göttin der Gerechtigkeit, der Sitte und der Ordnung sowie der Philosophie.

Verweise

Scharaden, Anonymus