Rätselgedichte, Rätselreime
von J. F. von Songnitz
Wenn die beiden Ersten wüten
In des Landmanns stiller Flur,
Schwinden seines Bodens Früchte
Ist vertilgt des Hauses Spur;
Jammernd trauern die Bewohner
Um den schnell verlor'nen Herd,
Wo gewaltet reicher Segen
Findet alles man verheert.
Doch noch schrecklicher gestaltet
Sich der Silben Höllenwut,
Wenn sie sprüh'nd aus off'nem Rachen
Düngen schönes Land mit Glut.
Schnell verzehrt sind alle Saaten,
Baum und Haus vom Boden schwand,
Die, den kühnen Strom verdämmend,
Dieses Paar im Wege fand.
Wenn gebeugt von schweren Sorgen
Unterliegt des Körpers Kraft,
Und der Christen fromme Lehre
Uns den letzten Trost verschafft:
Dann erscheint der Silben Dritte,
Wo zu finden ew'ge Ruh'
Und des Himmels Friedensengel
Drückt uns sanft die Augen zu.
Schwer geprüft wird Gattentreue
Durch des Ganzen Wortes Sinn,
Selbst das treuste Weib der Erde
Scheut ihn gleich der Buhlerin.
Nur der Wahnsinn einer Kaste
Diese Sitte heilig hält,
Durch der Britten Einfluss wird sie
Ganz gewiss bald abgestellt.
Flammen + Tod = Flammentod