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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 8374

von Carola Koch

Homonym

[1]Wie unsere Erde ist mein Rätselwort gestaltet;
Darum, wer mächtig über diese Erde waltet,
Hält es als Machtsymbol in seiner Linken,
Und in den Staub soll alles vor ihm sinken.

Da ist's aus purem Golde; sonst, gottlob, zum Essen;
Wie eine Faust so dick ist's, gut gemessen;
('s gibt von dem Säuglingsfäustchen auf dem Kissen
Ja viele Größen bis zur Faust d es Riesen.)

[2]Einmal im Jahr reift es im Tannengrün so schön;
Und kindskopfgroß ist's auf der Ausstellung zu seh'n.
[3]Im Garten lockt es, und den Kuchen macht es schmack,
Im Keller liegt's als Wintertrost, als Glück im Sack.

[4]'s ist ewig schad', dass uns're Ur-Ur-Urgroßmutter
Die Hand einst streckte keck nach dem verbotnen Futter;
Und auch den Ur-Urätti hat dazu verführt.
War unser Evchen an der Stelle, wär's da auch passiert?

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Apfel

Anmerkungen

1. Reichsapfel; 2. Speiseapfel; 3. Speiseapfel; 4. Frucht vom Baum der Erkenntnis

Ein Reichsapfel ist ein Herrschaftszeichen (»Machtsymbol«) in Form einer Weltkugel mit aufgesetztem Kreuz.

Der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse ist ein Baum in der Paradieserzählung des Buches Genesis der Bibel. Er befindet sich in der Mitte des Paradiesgartens (Garten Eden). Gott verbot den Menschen, von dessen Früchten zu essen. Eva (»Ur-Ur-Urgroßmutter«) missachtete dieses Gebot, was zur Vertreibung aus dem Paradies führte. In der Bibel ist übrigens nur von »Frucht« die Rede, nicht von »Apfel«.

Ätti ist schweizerisch für Vater und mit Ur-Urätti ist hier Adam gemeint.

Die Äpfel im Tannengrün sind nach alter Tradition die Äpfel am Weihnachtsbaum.

Verweise

Homonyme, Koch, Forum