»Ei, was hab' ich heut' gefunden,
Sieh nur, liebes Schwesterlein,
Steinchen, schön mit Gold umwunden,
Funkelnd, blitzend, – was mag's sein?«
Und die Schwester sprach: Ich kenne
Wohl das allerliebste Ding,
Gib nun Acht, was ich dir nenne,
Sieh mich an und rate flink!
Hättest du das Erste nicht,
Wärst du schmerzlich zu beklagen,
Ganz entstellt, wär' dein Gesicht. –
Was dir Vater, Mutter sagen,
Was auf Bergen, was im Wald,
Was aus blühenden Gebüschen
Tönet, klinget, widerhallt,
Was aus Flöt' und Horn erschallt,
Dringt durchs Erste dir ans Herz,
Schafft dir Freuden oder Schmerz.
Und das Zweite schenkten gestern
Zum Geburtstag mir die Schwestern,
Gülden ist es; – rund und klein
Schmiegt sich's traut ans Fingerlein,
Soll der Freundschaft Zeichen sein.
Und das Ganze hängt man zierlich
An das Erste groß und klein,
Da bewegt sich's ganz mannierlich; –
Mag's auch sehr entbehrlich sein,
Funkelt's lieblich doch und schimmert!
Manches liebt man, was nur flimmert.
Ohr + Ring = Ohrring