Rätselgedichte, Rätselreime
von J. F. von Songnitz
Wenn von des Himmels Thron die ersten Silben steigen,
Erfrischt ihr Lebenshauch die kränkelnde Natur,
Der Halm, der Bäume Laub muss sich vor ihnen beugen,
Und neues Leben wird der halb verdorrten Flur.
Doch wenn dies' Paar erstarrt vom eis'gen Wehn der Lüfte
Mit kalter frost'ger Brust den hohen Sitz verlässt,
Verschwinden schnell die Frucht und aller Blüten Düfte,
Der Silben Todesfluss ins frühe Grab sie stößt.
Der Cäsar'n Kriegesruhm sieht man in beiden Letzten
Im herrlich kühnen Bau der Nachwelt hinterbracht,
Den Triumphator hoch die späten Enkel schätzten,
Der durch dies letzte Paar hinzog in hehrer Pracht.
Das Ganze im Gewand von buntem Farbenspiele,
Zum Himmel reicht sein Haupt, den Fuß die Erde stützt,
Bewundernd sehen wir's, wenn bei der Ersten Kühle
Der Sonne matter Strahl durch feuchte Wolken blitzt.
Regen + Bogen = Regenbogen