Rätselgedichte, Rätselreime
von Johann Georg Philipp Thiele
Der ich von Anbeginn des Segens Füllhorn trug,
Mein Pflegsohn ist der Mensch, mein Sinnbild ist der Pflug!
Ich stähle meines Schülers Rechte,
Gerade, wenn Ermüdung sie schwächte,
Lenke den angestrengten Sinn
Durch strafenden Fehl aufs Wahre hin,
Lade den Erstarrten, Matten,
Darbenden zu meiner Fittige Schatten,
Mach ihn sich seiner Mühen freun,
Und wie am Wasser ein Baum gedeihn.
Dulden, Mut, gesettige Triebe,
Ehre, Verstand, ja keusche Liebe,
Genügsamkeit mit seinem Loos,
Alles entspringet meinem Schoß.
Des Leibes Wohl, der Seele heitres Wesen,
Ist aus des Meinen Gesicht zu lesen,
Der Ekel fliehet seinen Gaum,
Und Langeweil find't Tag und Nacht nicht Raum.
Sein Haus, der Wonn und Ordnung Tempel
Sein Leben, den Gefährten ein Exempel,
Sein Ton voll Sanftmut, Wink und Lehre nur,
Sein Abscheid, Trauer der Natur.
Fleiß