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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 8208

von Andreas Glashauser

Palindrom

Zwei Silben nennen einen Mann,
Den man in Wahrheit rühmen kann.
Verloren, ach! wär manches Leben,
Wär' dieser Mann ihm nicht gegeben.
Wild prasseln Feuerflammen,
Das Haus stürzt schon zusammen.
Im Feuer dort liegt noch ein Kind!
Da kommt der edle Mann geschwind,
Er stürzt sich in das wilde Flammenmeer,
Befreit das Kind. Man preist ihn rings umher.
Hört ihr die hohen Wellen donnernd brüllen?
O weh! der morsche Kahn zerbricht!
Bald wird ein feuchtes Grab den Fährmann hüllen.
Doch nein! mein Mann besinnt sich nicht.
Er stürzt sich in die grausen Wellen,
Er achtet weder Sturm noch Flut,
Ein Gott muss mächtig ihn beseelen,
So kämpft er mit des Elementes Wut.
Doch welche Wonne, welches große Glück,
Er bringt den Schiffer lebend noch zurück.
Doch nicht ein edler, guter Mensch allein,
Gott selber wollte, was mein Mann ist, sein;
Und wärest Du, o Gott, das nicht gewesen,
Wer würde, ach, uns von der Sünd' erlösen?
Wir wären alle bis auf diese Stunden
Noch an die Hölle und den Tod gebunden.
Du magst mich endlich vorwärts oder rückwärts lesen,
Ich bleibe stets dasselbe edle, gute Wesen.

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Retter

Verweise

Palindrome, Glashauser