Unzuverlässig die zwei ersten sind,
Bald schön, bald hässlich, wechseln sie geschwind,
Drum lassen wir uns nicht mit ihnen ein,
Langweilig würd's und abgedroschen sein.
Wer alle meint, führ' sie zur Not im Munde,
Sein Herz zu leichtern in verstimmter Stunde;
Vernimmst du aber Gottes Zorn in ihnen,
Lass sie als Bild gerechter Allmacht dienen!
Die dritte herrscht im buntesten Gefieder
Und singt geschloss'nen Auges Morgenlieder;
Zum Zeichen wählt' der Gallier sie derzeit;
Rot aufgesteckt ihr Sprichwort Feuer spei't;
Ich aber, dem das Leben schnell vergeht,
Sorg', dass als Wächter sie zur Seite steht.
Und was man auch vom Ganzen sagen mag,
Es ziert bedeutungsvoll des Kirchturms Dach;
Ich schau' als gläub'ger Christ es gerne an
Und streb' mit dem Propheten himmelan.
Wetter + Hahn = Wetterhahn
Der rote Hahn ist ein Sinnbild für eine Feuersbrunst: »Sie hatten den roten Hahn auf dem Dach« – ihr Haus hat gebrannt. Die lodernden Flammen erinnern an den roten Kamm eines Hahns.
Der Hahn gilt unter anderem als Symbol von Frankreich. Der Ursprung ist nicht eindeutig, da kein Nachweis auf alten Münzen und Grabsteinen usw. zu finden ist. Man nimmt an, dass der Gallische Hahn aus der Doppelsinnigkeit des lateinischen Wortes gallus (»Hahn« und zugleich »Gallier«) entstanden ist.