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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 8175

von Friedrich Hoffmann

Scharade (2+2 Silben)

Nun gehn wir hinaus in den frischen, freien Wald,
Die Erdbeeren blühn, sie bringen Früchte bald,
Wir holen uns Maien um grünen Frühlingskranz
Und winden hinein der ersten Rose Glanz.

Wir gingen hinaus; – wie waren wir so munter!
Eichhörnchen gleich, bergauf und Berg' hinunter,
So sprangen wir dahin, mit Blum' und Laub beschwert,
Den ganzen langen Weg kein Klagen ward gehört.

O wehe, da rauscht's in den Wipfeln daher,
Als ob ein Wetter im Anzuge wär';
Die Ersten fielen auf Zweig und Wipfel dicht
Und sprühten uns gar munter ins Angesicht!

»Du, warte«, sprach das kecke Brüderlein,
»Für diese Unart sollst bestraft du sein!
Dich schieß' ich tot!« – Er nahm in großer Eil
Aus dem papiernen Köcher den schlanken Federpfeil,
Der flog vom Zweiten schnell grad in die Luft hinaus;
Wir sah'ns und lachten alle den lieben Bruder aus!

Und als wir aufwärts blickten, gewahren wir das Ganze
O Wunderpracht! im schönsten Farbenglanze,
Da steckt den zweiten Pfeil der Bruder wieder ein
Und sagt: nun soll auch mit dem Ersten Frieden sein!
Denn gestern sprach ja noch der gute Großpapa:
»Du Erstes, ohne dich wär' diese Pracht nicht da!«ä

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Regen + Bogen = Regenbogen

Verweise

Scharaden, Hoffmann, Neue Räthsel