Rätselgedichte, Rätselreime
von J. F. von Songnitz
Das erste Silbenpaar gleicht unserm Seelenfrieden,
Wenn es sich spiegelhell weit in die Fläche dehnt,
Doch wird's von Jedermann nach Möglichkeit vermieden
Wenn furchtbar Sturmgeheul aus seinen Tiefen dröhnt.
Ist's ruhig, können wir auf seinem Rücken gleiten,
Im Aufruhr wird es uns den sichren Tod bereiten.
Die Eigenschaft, die wir bei vielen Tieren finden,
Benennt die dritte Silb'; beim Pferde fehlt sie zwar,
Doch wenn wir unbesorgt die Zügel lässig binden,
Zeigt sie auch da sich oft, und bringt uns in Gefahr.
Der Silbe Eigenheit wird jedes Tier vertreiben,
Nie wird es, wo sie ist, bei einem Menschen bleiben.
Wenn in den Zustand wir den Bruder seh'n versinken,
Wo ihn, dem Wahnsinn gleich, vernünft'ges Sein verlässt,
Wo Schauder ihn erfasst vor klarer Fluten Blinken,
Bis endlich mitleidsvoll der Tod ans Herz ihn presst;
Da fehlet uns der Trost, den Zustand unser's Lebens
Den's ganze Wort benennt, heilt jeder Arzt vergebens.
Wasser + Scheu = Wasserscheu