siehe 6486
Nein, Freund! noch sind wir nicht so weit:
Du endest, dünkt mich, zu geschwind
für unsre rätselhafte Zeit
wo Logogriphen und Scharaden,
wie weiland Puder und Pomaden,
der feinen Welt Bedürfnis sind.
Ein Quäntchen Witz (vom besten nicht einmal)
Gilt mehr vor ihrem Tribunal,
als hundert Pfund Gelehrtheit und Verstand.
Drum lass mich, was ich noch in deinem Worte fand,
dem Leser auch zum Besten geben!
[1]Es ist ein Weg im höhern Stil,
gebräuchlich im gemeinen Leben
nur allenfalls beim Kegelspiel.
[2]Der Name, den vor tausend Jahren,
als deutsche Jungfern Dirnen waren,
dem Jüngling die Geliebte gab.
[3]Die Stadt, berühmt durch Karls des Großen Grab,
[4]das Schlachtfeld, wo ein Held im Sterben
ein zierliches Duett mit seinem Mörder singt.
[5]Was Fleiß und Sparsamkeit erwerben;
[6]Ein kleines Buch, der Schüler erste Plage;
[7]Ein Kopfputz, den am Hochzeitstage
Kein Mädchen gern zum Vorschein bringt.
[8]Wodurch der Baum, doch nicht auf einmal, fällt;
[9]der Jugend Göttin in der Fabelwelt.
[10]Wo uns're Frau'n dem, was sie weben,
der reinen Unschuld Farbe geben.
[11]Die Frucht, woraus der deutsche Baum entsteht:
[12]Ein Hohepriester, [13]König und Prophet,
[14]auch ein Numidier, den Cäsar überwand:
[15]Warum ein Heer aus Griechenland
zehn Jahre lang vor einer Festung stand:
[16]der stete Sporn, der den Kurier beseelt:
[17]Ein Tartarfürst, [18]was keinem Rade fehlt.
[19]Die Farbe, die von Gott gemalt,
aus blonder Mädchen Augen strahlt.
[20]Ein Ton des Schmerzes und der Lust:
[21]Ein Lüftchen, weht aus jeder Brust,
Doch sichtbar nur in Wintertagen
[22]Das halbe Ich. [23]Die Stützen, die es tragen,
[24]und auch sein Mittelpunkt. [25]Ein Kräutchen zum Salat.
[26]Ein kleines Wort, um das die spröde Schöne
oft Jahre lang der Jüngling zärtlich bat.
[27]Der lauten Freude höchster Grad,
[28]nicht jener Ausbruch heller Töne,
der, wie der Weise sagt, den Narren kenntlich macht.
[29]Ein weiland großer Komponist,
der Kennern unvergesslich ist:
[30]ein Ort in Preußen, wo die Schlacht – –
Ach, liebe Leser! nennt sie nicht:
wer ihren blut'gen Namen spricht,
verliert die Lust zu scherzen.
Eichenlaub
1. Bahn; 2. Buhle; 3. A(a)chen?; 4. Buehne; 5. Habe; 6. ?; 7. Haube; 8. Beil; 9. Hebe; 10. Bleiche; 11. Eichel; 12. Eli; 13. ?; 14. Juba; 15. Helena; 16. Eile; 17. Chan (Khan); 18. Nabe; 19. Blau; 20. Au!; 21. Hauch?; 22. ?; 23. Beine; 24. Nabel; 25. Lauch; 26. ja; 27. Jubel; 28. Lachen; 29. Bach; 30. ?
Was sind die fehlenden Lösungen?
9. Hebe (dt. "Jugend") ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Jugend. Die römische Entsprechung der Hebe ist Iuventas bzw. Iuventa.
12. Eli (dt. "hoch/ erhaben") ist ein Priester des Tanach bzw. des Alten Testamentes. Er diente als Priester der Israeliten in der Stiftshütte in Silo.
14. Juba I. († 46 v. Chr. bei Cirta) war ein König von Numidien.
15. Helena ist eine Figur der griechischen Mythologie. Ihre Entführung durch den trojanischen Prinzen Paris löste den Trojanischen Krieg aus.
29. Johann Sebastian Bach (* 31. März 1685. in Eisenach, Sachsen-Eisenach; † 28. Juli 1750 in Leipzig, Kurfürstentum Sachsen) war ein deutscher Komponist, Kantor, Hofkonzertmeister, Violinist sowie Orgel- und Cembalovirtuose des Barocks aus Thüringen.
Taschenbuch für Forst- und Jagdfreunde für das Jahr 1808, S. 141-143, Nr. 5