Wie nenn' ich, was in Aller Herzen glüht,
Was von der Wiege bis zum Grabe,
Des Menschen Blick meist in die Ferne zieht,
Ihm oft vergällt des Lebens beste Habe? –
Was ist es wohl, das nie im Busen schweigt,
Das selt'ne Ziel, das, wie man es erreicht,
Stets neuer, größer sich gestaltet,
Des Lebens Ruhe oft zerspaltet? –
Sind wir recht reich daran, so sind wir arm an Glück,
Es trübt der Gegenwart zufried'ne Stunden.
Erst dann, wenn wir's durch Weisheit überwunden,
Kehrt Ruh' – in uns're Brust zurück.
Wunsch
Tobias Heinrich Lotter: Neue Sammlung von vierhundert Charaden und Räthseln, für Freunde einer geistreichen, das Gemüth ansprechenden, Unterhaltung. Von dem Herausgeber der »Beispiele des Guten«. Mit einer Vorrede von F. L. Bührlen. Stuttgart: Metzler, S. 174f., Nr. 201.