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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 7400

von Elisabeth Ebeling

Scharadoide (2+1=2 Silben)

Erste Szene. Die beiden ersten Silben.

Personen:

Der General.
Eine beliebige Anzahl von Offizieren

General (eine Fahne, die leicht durch ein an einer Stange befestigtes Tuch hergestellt wird, in der Hand haltend, spricht in gemessenem Tom)

Nach alter Sitte sei geweiht
Zum Siege, in gerechtem Streit.
Weh' uns voran beim Vorwärtsdringen,
Wenn wir für Recht und Freiheit ringen,
Sei uns ein hoch erhobnes Zeichen,
Dass wir dem Feinde nimmer weichen,
Dass wir das Vaterland bewahren,
Wenn Schmach ihm drohen und Gefahren.

Die Offiziere (zusammen im Chor sprechend und die Hand auf die Fahne
legend).

Wir aber wollen im Verein
Der Fahne treue Hüter sein,
Sie wehe stolz in unsrer Hand
Für Freiheit, Recht und Vaterland!

Zweite Szene. Dritte Silbe

(Die Personen werden bei dieser Darstellung in der Art eines lebenden Bildes gruppiert. Das Zimmer muss nur matt erleuchtet sein, im Vordergrunde liegen drei oder mehr, möglichst malerisch gruppierte schlafende Gestalten, hinter ihnen steht eine Gestalt mit einer Krone von Silberpapier und einem schwarzen, mit Silbersternen verzierten Mantel oder Schleier. Sie steht unbeweglich und spricht ernst)

Der Tag, der goldne ist geschieden,
Gesunken ist der Sonne Glanz,
Es naht die Nacht mit ihrem Frieden,
Die Nacht mit ihrem Sternenkranz.

(Leise Akkorde ertönen, sie spricht unter Musikbegleitung weiter.)

Leise, leise steigt sie nieder,
Führt den Schlaf an ihrer Hand,
Schließt die müden Augenlider,
Sendet Euch in Traumesland
Sorge, die den Sinn benommen,
Kummer, der die Seele füllt,
Fliehen, wenn der Schlaf gekommen,
Wenn Euch Nach! und Traum umhüllt.
Schlaft, Ihr Müden, schlaft geborgen,
Ruht im Schirm der stillen Nacht,
Träumt in Frieden bis zum Morgen,
Bis: der gold'ne Tag erwacht.
Dann umrauscht Euch Licht und Leben,
Wechselnd walten Schmerz und Glück,
Bis Ihr, matt vom wirren Streben,
Kehrt in Schlafes Arm zurück.

Dritte Szene. Das Ganze.

(Auch dies wird in der Art eines lebenden Bildes dargestellt. Rechts im Vordergrunde befindet sich ein weiß gedeckter Tisch mit verschiedenartigen Spielzeugen und einem brennenden Christbaum, links im Vordergrunde steht eine Kindergruppe im Begriff zum Tisch zu eilen und darauf hinweisend. In der Mitte, etwas nach hinten, steht das Christkind, in weißem Kleide, mit einem goldenen Stirnreis und spricht, auf den Tisch deutend)

Heut kehrt mit lichtem Weihnachtschein
Das Christkind bei den Menschen ein,
Vom Himmel kommt es, mit vollen Händen
Der Liebe Gaben Euch zu spenden.
Und wo es kommt und wo es naht,
Bezeichnet Freude seinen Pfad.
Froh schlagen tausend Kinderherzen,
Hell leuchten tausend Weihnachtkerzen.

In jedes Herz, in jede Brust
Zieht Weihnachtswonne, Weihnachtslust
O! wahret Euch den Weihnachtsfrieden,
Wenn auch das Christkind schon geschieden,
Lasst tief im innern Herzensschrein
Zu allen Zeiten Weihnacht sein.

Lösung anzeigen

Weih[e] + Nacht = Weihnacht

Anmerkungen

Basieren die ersten beiden Szenen auf irgendwelchen Vorlagen? In der zweiten Szene könnte die »Gestalt mit einer Krone« die Göttin der Nacht (Nyx bzw. Nox) sein.

Verweise

Rätselgeschichten, Scharadoiden, Ebeling