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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 7337

von Carola Koch

Rätsel

's gibt zwei Dutzend meinesgleichen
In uns'rer literar'schen Welt,
Doch wimmeln wir in der Kultur Bereichen
Und gelten mehr als Gut und Geld.

Der öffentlichen Meinung geben wir Gesetze,
Wir sind's auch, die da tönen von des Redners Pult;
Papierfabriken liefern un'sre Tummelplätze,
Und das Papier, gottlob, hat viel Geduld.

Wir leihen jeder Geisterrungenschaft das Kleid,
In Stein gehauen oder auf dem Pergament;
Die Schätze aller Bücherhallen, hoch und weit,
Bestehen ganz und gar aus unserm Element.

Was würd' aus Lieb' und Freundschaft, müssten sie sich trennen,
Wie fänden aus der Fern' sie zu einander hin?
Nährt' ich die Glut nicht, in der sanft sie brennen,
Da hieß es einfach: »Aus den Augen, aus dem Sinn!«

Was will der Geist sich über mich erheben!
Er mach' lebendig nur, so rühmt er sich;
Ich töte! sagt er. Nein, ich geb' ihm Leben,
Kann er doch gar nichts wirken ohne mich!

Verleumde mich drum keiner! Gut ist, was ich schuf.
»Wortklauber« schütz' ich nicht, und die, die mit mir »kramen«,
Nur meinen eignen, altehrwürd'gen Ruf:
Trag' ich vom Urwaldursprung doch noch meinen Namen.

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Verweise

Worträtsel, Koch