Ich bin ein hehres, ernstes Wesen,
Dem wahrer Meister nur gebeut,
Der nun, vor allen auserlesen,
Dem Dienste Gottes mich geweiht.
Denn einfach, fest, und fähig doch der größten
Und schönsten Mannigfaltigkeit,
Entwickelt er in mir allein am besten
Des Wissens, wie des Geistes Fähigkeit.
In frühern Zeiten, da die Kunst beinah'
In ihrer Wiege noch gelegen,
Stand ich in meiner höchsten Blüte da,
Und jedes folgte meinen Wegen.
Im Heilig pries ich Gott,
Durch Händel jubl’ ich ihm.
Willst Du mein Wesen nun ergründen,
Kannst Du es ganz in diesen Zeilen finden:
Festigkeit bezeichnet meinen Gang,
Unabänderlich ist der Gesang.
Gegensatz verbindet sich mit mir,
Eines in dem einen bilden wir.
Fuge
Angesehen davon, dass die letzten vier Zeilen die Lösung treffend beschreiben, bilden sie auch noch ein Akrostichon:
Festigkeit bezeichnet meinen Gang,
Unabänderlich ist der Gesang.
Gegensatz verbindet sich mit mir,
Eines in dem einen bilden wir.
Hinterlassene Schriften von Carl Maria von Weber
Erster Band, Seite 155/156
Dresden und Leipzig,
Arnoldische Buchhandlung, 1828.
https://books.google.at/?id=3-osAAAAYAAJ
»Einige seiner Epigrammen, Charaden u. s. w. werde ich auch noch dem zweiten Bande anfügen.« – Im zweiten Band haben wir nichts gefunden.