Zwei Brüder, bekannt in der ganzen Welt,
Schon manchem haben sie's Leben vergällt,
Und um zu besänft'gen das wilde Paar,
Bringt man Hekatomben ihm täglich dar.
Doch werden sie heute nur dem Opferer gut,
Denn täglich erneuert sich ihre Wut.
Der erste, behauptet man, pflege zu schrein,
Der andere leidet nur stille Pein;
Wenn Futter der erste nur an sich rafft,
Befriedigt den andern oft Wissenschaft;
Und wen die Gebrüder noch nie geplagt,
Dem ist ein großer Genuss versagt.
Hunger und Durst
Als Hekatombe bezeichnete man im antiken Griechenland ursprünglich ein Opfer von 100 Rindern. Der Begriff entwickelte sich aber schon frühzeitig zur allgemeinen Bezeichnung für jedes reichere, aus Tieren bestehende Opfer, das sich in Bezug auf die Zahl und Art derselben nach den Vermögensumständen der Opfernden richtete sowie nach der Gottheit, der man es weihte, und nach dem Ort oder Fest, an dem es dargebracht wurde.
Im »Morgenblatt für gebildete Leser« von 1831 ist als Verfasser »J.G.M.« angegeben; im Regensburger Morgenblatt fehlt die Verfasserangabe.