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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 6794

von Leopold Enk von der Burg

Scharade (2+1+2 Silben)

Die beiden ersten Silben

Verletzt von lautem Jubel des Frohsinns,
Sucht mit tief zerriss'ner Brust sie die Einsamkeit:
Wie Tau am Blumenkelche, beben
Tränen ihr an der gesenkten Wimper.

Die Dritte

Was wir immer auch beginnen,
Nirgends kennen wir das Ende:
Ob sich's uns zur Freude wende,
Ob wir Schmerz und Gram gewinnen.
Was auf Erden immer hier
Wird vollbracht und nicht vollbracht:
Was wir tun, und was wir wagen
Lenket eine höh're Macht
Nach Gesetzen, welche wir
Fruchtlos zu ergründen streben;
Und so magst mit Recht du sagen,
Wie auch unsre Kraft sich frei
Wähne, dass all' unser Streben,
Ja, dass selbst das ganze Leben
Meine dritte Silbe sei.

Die beiden Letzten und das Ganze

Erscheint bedeutungslos das Leben dir:
So frag der Silben letztes Paar nach seiner
Bedeutung. Es bezeichnet dir
Den Liebling der Natur, dem in der Wiege schon
Die reinste Sehnsucht nach des Lebens höchsten
Sie in die Brust gelegt. Darum vermag
Nur er es dir zu deuten. In dem ersten Paar
Der Silben liegt die Deutung eingehüllt.
Die dritte füg' hinzu; sie lehrt dich, wie
Die beiden ersten er versöhnet, und in dieser
Versöhnung selbst des Lebens höchste
Bedeutung dich erkennen lässt.

Lösung anzeigen

Trauer + Spiel + Dichter = Trauerspieldichter

Verweise

Scharaden, Enk