Auf törichte Weise erzogen
Vollbracht' ich manch' törichten Streich;
Der schlimmste, zu dem ich bewogen,
War, dass ich, verlassend mein Reich,
Mich schiffte nach traurigen Landen,
Wo schmählich ich wurde zu Schanden.
Man kennt nicht die Art und die Weise,
Auf welche den Tod ich erfuhr.
Nie kehrt' ich zurück von der Reise,
Sah' wieder die heimische Flur;
Die also für mich man gehalten,
Das waren mir fremde Gestalten.
Hängt an mir ein Zeichen! Gestritten
Hab' dann ich in blutiger Schlacht,
Und einstmals die Pläne der Briten
In Stambul zu Schanden gemacht;
Und fragt ihr noch immer: Wer ist er?
So hört, ich bin jetzo Minister.
Sebastian, Sebastiani von Portugal
Sebastian I. »der Ersehnte« aus dem Haus Avis (* 20. Jan. 1554 in Lissabon; † 4. Aug. 1578 in Alcácer-Quibir) war von 1557 bis 1578 der 16. König von Portugal. Sebastians Herrschaft sollte für Portugal katastrophale Folgen haben: Er lebte in einer mystischen Traumwelt, angefüllt mit mittelalterlichen ritterlichen Idealen und der Kreuzzugsidee. Sein großes Ziel war es, das große Marokkanische Reich zu erobern und Nordafrika damit wieder zu christianisieren. 1578 führte er deshalb eine militärische Expedition nach Marokko an. Die Schlacht von Alcácer-Quibir in Marokko wurde jedoch zur Katastrophe für den Feldzug. Das weit überlegene Heer des Sultans Muley Abd-el Malik schlug die Portugiesen und rieb das Heer vollständig auf, der König wurde in der Schlacht getötet. Angeblich überlebten nur 60 Portugiesen die Schlacht.
Horace-François-Bastien, comte Sébastiani de la Porta (* 10. Nov. 1772 in La Porta bei Bastia auf Korsika; † 21. Juli 1851) war ein französischer Diplomat, Staatsmann und Marschall von Frankreich. Nach der Julirevolution von 1830 erhielt er am 11. August das Marineministerium und am 17. November das der auswärtigen Angelegenheiten anvertraut. Am 1. April 1834 zurückgetreten, wurde er Gesandter in Neapel und 1835-40 in London. Zum Marschall von Frankreich ernannt, nahm er fortan nur noch an den Verhandlungen der Kammer Anteil, in der er seit 1835 Ajaccio vertrat.