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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 6522

von August Müller

Homonym und Scharade (1+2 Silben)

Es schimmert beneidet am Fürstenkleid
Mein Erstes, doch blutet ein Herz voll Leid
Oft hinter dem Schimmer: wie Heil'genschein
Dich mahnt an des Märtyrertumes Pein.
Auch hat's wohl an Orgeln dein Blick geschaut?
Da dreht's um die Achse mit schmeichelndem Laut
Bald langsam, bald schnell sich, aus früh'rer Zeit
Ein Werk, das den Künstler nicht mehr erfreu't.
Und blickst du zum Himmel in schweigender Nacht,
Verkündet's dir zahllos des Schöpfers Macht.

Die Letzten gebrauchst du als Kraftgebot,
Wenn jemand dir schnell zu entlaufen droht,
Dem Bittenden sind sie ein Wort der Huld;
Nur gefallen sie nimmer der Ungeduld.
Auch sah' auf den beiden die Ritterzeit
Den Wächter der Burgen; da schaut' er weit
In die Rund' umher, mit dem Blick des Aar,
Ob rächend sich nahe der Feinde Schar.

Mein Ganzes ersteigt in gestirnter Nacht
Der Weise, bewundert des Himmels Pracht,
Und zählt, vor dem Auge das Zauberrohr,
Der schwebenden Welten unendliches Chor,
Und misst und verfolgt die geheime Bahn,
Auf der uns die Welten bald fliehn, bald nah'n.

Lösung anzeigen

Stern + Warte = Sternwarte

Anmerkungen

Stern: 1. Schmuck; 2. Zimbelstern; 3. Himmelskörper

Warte: 1. Imperativ von »warten«; 2. befestigter Turm zur Beobachtung des umliegenden Geländes

Ein Zimbelstern oder Cymbelstern ist ein Effektregister in Orgeln. Zimbelsterne lassen sich seit dem 15. Jahrhundert nachweisen. Besonders häufig finden sie sich in Barockorgeln. Es sind auch Instrumente mit zwei oder drei Zimbelsternen anzutreffen.

Verweise

Homonyme, Scharaden, Müller