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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 6435

von Karl Julius Fridrich

Rätsel

Ich schöpfe aus dem heil'gen Meer
Des Lebens meine stille Stärke,
Verhauche sie für Meisterwerke,
Und stelle sie mit gier'gen Zügen her.

Auf meines Odems Fittig hebt
Und senket sich die Flut der Töne,
Mit welchen das Gefühl der Erdensöhne
Begeistert auf zum Himmelsdome strebt.

Sonst dien' ich noch (gesprochen sonder Tropen)
Dem Alchemisten und Zyklopen,
Auch Henkern einst, als noch ins Paradies
Den Pilger in den Pyrenäen,
Wenn ihn die Gnade hier verstieß,
Durchs Glutentor der Himmelspropyläen
Domingos Glaubensfackel wies.

Du kennst mich nun in meiner Gloria.
Doch bringe mir die Schärfe nicht zu nah,
Sonst ist es meines Orts um eine Kunst geschehen,
Auf die sich, im Vertrau'n, Hohlköpfe nur verstehen.

Lösung anzeigen

Blasebalg

Anmerkungen

Die ersten beiden Strophen beziehen sich auf den Blasebalg in der Orgel.

Wie ist die dritte Strophe zu interpretieren? Zyklopen? Henkern? Domingos Glaubensfackel?

Die vierte Strophen bezieht sich auf die Kunstschmiede?

Quelle

Friedensblätter, eine Zeitschrift für Leben, Literatur und Kunst (1814), S. 41.

Verweise

Worträtsel, Fridrich