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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 6310

von Friedrich Hoffmann

Rätsel

Die Eltern gehn mit den Kindern hinaus
Ins freie, ins große Gotteshaus.

Da schaut Julius in die Höhe
Und spricht: ich sehe, was ich sehe.*)

Was siehst du? fragt die Mutter drauf.

Es fliegt dahin, sagt der Knabe,
Und hat doch wahrlich! kein Flügelpaar.
Es zieht bald langsam, wie der Rabe,
Bald fast so schnell, als der Königsaar.
Bald sieht es dunkel aus, bald licht und klar,
Bald rot, bald blau, bald gelb sogar.
Ja grünlich hab' ich's schon gesehn,
O welcher Künstler malt so schön!
Dabei sieht's oft wie Schäfchen aus
Und oft wie ein zerfall'nes Haus;
Dann wieder gleicht es hohen Bergen,
Dann mächt'gen Riesen und dann Zwergen.
Doch zieht es so recht dunkel her,
Recht drohend langsam, tief und schwer,
Und wirft die weißen Körner aus,
Dann flüchten schnell wir in das Haus.

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Wolken

Anmerkungen

*) Ein Rätselspiel der Kinder im nördlichen Deutschland beginnt mit diesen Worten

Verweise

Worträtsel, Hoffmann, Fünfzig Räthsel