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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 6266

von Joseph Sigismund Ebersberg

Scharade (Zitat, 4 Wörter)

Ein kurzes Wort ist das Erste, doch sagt es nicht wenig;
Denn wer es ist, scheint glücklicher als ein König.
Er schauet heiteren Blicks in die Menge hinein,
Die Erde, der Himmel, die Welt ist sein.

Liebst du ein Ding, und liebst du es immer,
Vergisst du es nicht, entbehrst du es nimmer;
Dann bist du das Zweite, das schlimm und gut
Oft freier die Brust macht, oft schwellet dein Blut.

Der's Dritte ist, gäb' alle Schätze der Erde,
Auf dass er das Zweite wieder werde.
Doch leider, dass er es nicht werden kann,
Gäb' er auch Welten, der arme Mann!

Das Vierte, wohl dir, war es redlich und gut!
Da blühet dir Lust, da wächst dir der Mut.
Weh' dir, war es übel! dann nützt kein Flehen,
Nichts macht dir das Vierte mehr ungeschehen.

Das Ganze ein deutsches Sprichwort ist,
Echt deutsch, ohne Umschweif' und ohne List.
Es steht auf vier Säulen, der Jugend zur Lehre,
Dem Alter zur Schande und auch zur Ehre

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Jung gewohnt, alt getan

Anmerkungen

»Jung gewohnt, alt getan« ist der Titel eines Gedichts von Gottfried Keller.

Verweise

Scharaden, Ebersberg