Es hatt' ein Knab' ein Vöglein gefangen,
Er hob, es zu töten, die grausame Hand;
Da sah er des Tierchens Zittern und Bangen,
Und das Herz ward plötzlich ihm umgewandt;
Er ließ es fliegen in sein grünes Haus,
Und sprach die zwei ersten Silben aus.
Da ward das Vöglein so fröhlich wieder,
Ihm ward, was meine Letzte sagt;
Und lieblich erschallen seine Lieder,
Wenn Abend sinkt, wenn Morgen tagt;
Ist's doch so schön, zu leben, zu sein
Und Gottes schöner Welt sich zu freu'n.
Und als die Zeit kam, nach Süden zu zieh'n,
Da hatte das Vöglein nirgends mehr Ruh;
Es schüttelt die Flügel, die Äuglein glüh'n,
Es ruft mein Ganzes dem Walde zu.
Doch als der Lenz war wiedergekehrt,
Hat wieder sein fröhliches Lied man gehört.
Lebe + wohl = Lebewohl