Es ist ein Gottesdiener seines Landes,
Fern an der Erde höchsten Gipfeln
hin,
Geehrt als der Vertreter eines Standes,
Der leitet seines Volkes
gläubigen Sinn.
Der Höchste ihrer gilt als göttlich Wesen,
Geliebt, gescheut als wahrer
Gottes-Sohn,
Ist er zur höchsten Lenkung auserlesen —
Und doch — verloren ist
ihm Reich und Thron!
Es fristet auch im Hochgebirg' sein Leben,
Am andern End' der Welt, das
sanfte Tier,
In seines wolligen Pelzes warmem Weben
Verbringt's sein Dasein,
weidend dort und hier.
Doch findet es der Mensch auf seinen Höhen,
So treibt er es zu Herden in
sein Tal —
Es wehrt sich nicht und all sein Widerstehen
Besteht in seines
Speichels scharfem Strahl.
Den beiden gab einstmals denselben Namen
Der Mensch: dem Götter-Sohne und
dem Tier:
Die beiden sind gespannt in einen Rahmen,
Der reicht vom Himmel bis
zur Erde hier.
Lama
1. spirituellen Lehrer im Tibetischen Buddhismus; 2. eine in Südamerika heimische Gattung der Kamele