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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 6049

von Alois Cobres

Homonym

Du dummer Junge! rief ein Maler
Zu seinem ungeschickten Sohn,
Du kriegst sobald noch keinen Taler
Für dein Geschmier als Wochenlohn.

Darf ich dir raten, Sohn! verlasse
Das Wort, du nährst dich schlecht dabei,
Du weißt es nur zu gut, ich hasse
Als Kenner alle Stümperei.

Der Sohn von Hochmut aufgeblasen,
Des Rätselwortes Ebenbild,
Fing an zu schimpfen, und zu rasen,
Und zeigte sich beschämt, und wild.

Wer Tadel, und gesunde Rügen
Bewährter Männer stolz verschmäht,
Den wird der Schein der Kunst betrügen,
Die er als Stümper nicht versteht.

Doch! wenn ein unerfahr'ner Laffe
Zu Rezensieren Minne macht,
Verdient er wohl mit Recht die Strafe,
dass man den dummen Schuft verlacht.

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Pinsel

Anmerkungen

1. Malerwerkzeug; 2. einfältiger Mann, Dummkopf

Verweise

Homonyme, Cobres, Cobres/4