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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 5451

von Johann Peter Hebel

Logogriph

Wir sind fünf Brüder,
Tanzen gaukelnd auf und nieder,
Treten ab und kommen wieder
In mancherlei Gestalten
Aus der neuen Zeit und aus der alten.

Hier zum Beispiel sind wir geschwind
Euer leibliches Geschwisterkind. [1]
Schneller könnt' uns Herr Ovidius
Nicht verwandeln in einen deutschen Fluss, [2]
Jedoch am Ende merklich anglisiert.

Hokus, Pokus! Den Helden ziert
Unser Schmuck[3]. Jetzt wandern wir aus,
Sind nun alle in Gilead zu Haus.
Verlängert unser Leben mit einem Zar, [4]
So habt ihr einen, der es wirklich war
In den Tagen des Königs Kores.

Hokus, Pokus! Der Karpfe ist kapores,
Sobald wir springen. Unseren abgekürzten Namen
Trug eine Gottheit[5]. - Husch! da stehen wir beisammen
In einer alten Stadt am altern Rhein.[6]
Unser Verräter kann ein Psalmwort sein.[7]

Lösung anzeigen

s, e, l, a, b

Anmerkungen

1. Baesle; 2. Sale (mit gekapptem b); 3. Sabel; 4. Belsazear; 5. Bel; 6. Basel; 7. Sela

Publius Ovidius Naso (* 20. März 43 v. Chr. in Sulmo; † wohl 17 n. Chr. in Tomis) war ein antiker römischer Dichter. Er zählt in der römischen Literaturgeschichte neben Horaz und Vergil zum Kanon der drei großen Poeten der klassischen Epoche.

Gilead bezeichnet ein biblisches Land, das nach seinem Ahnherrn so benannt worden sein soll.

Belšazar war babylonischer Kronprinz, der von 552 bis 543 v. Chr. an Stelle seines Vaters Nabonid die Regierungsgeschäfte führte.

Belsatzar ist eine Ballade von Heinrich Heine. Das Gedicht gibt eine leicht abgewandelte biblische Erzählung aus dem Buch Daniel wieder: Belsazar, der König von Babylon, lästert Jehova, den Gott der Juden. Daraufhin erscheint eine Flammenschrift an der Wand, ein Menetekel, das dem Herrscher den baldigen Untergang prophezeit.

König Kores bzw. Kyros II. (* um 590 v. Chr. bis 580 v. Chr.; † August 530 v. Chr.) regierte Persien von etwa 559 v. Chr. bis 530 v. Chr. als sechster König der Achämeniden-Dynastie.

Sela ist ein oft wiederkehrendes Tonzeichen in den Psalmen des Alten Testaments. Es wird interpretiert als Angabe eines Ruhepunktes im Gesang bzw. als Schlusszeichen einer Strophe.

Verweise

Logogriphe, Hebel