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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 4796

von Karl August Engelhardt

Scharade (1+2 Silben)

1.

Ein Wundergang für unsichtbare Gänger,
Die ewig hin, jedoch zurück nie geh'n –
Bald will–, bald unwillkürlicher Empfänger,
Doch Geber nie – von der Natur ein Lehn
Vom höchsten Wert – gar oft auch zum Verderben
Leicht zu zerstören, doch nie zu erwerben.
Zur Zier für eine Kugelart bestimmt,
Drin Licht bald strahlt, bald flackert, bald nur glimmt,
Daran mögt Ihr die erste Silb' erkennen.
Drei Stäbchen nur bedarf es, sie zu nennen.

2. 3.

Doch fünf braucht Ihr zur zweiten und zur dritten.
Die sind allüberall gar wohl gelitten,
Am besten in der Frau'n– und Kinderwelt.
Sogar der Arzt nicht wenig darauf hält.
Ihr ält'ster Ahnherr, tragend ihren Namen,
Spielt' eine Roll' im Paradiese schon –
Der Erde erste Tochter, erster Sohn
Benutzt sie dort zu was – doch damit Amen!
Sonst zieh ich gar zu schnell auf das Visier,
Und das heischt Ihr doch sicher nicht von mir.

Das Ganze, in der Jugend goldnen Zeit,
Verdient, wie unverdient, oft zu empfangen,
Muss jeden Augenblick man sein bereit.
Der es empfing, trug nie darnach Verlangen;
Doch ist's, noch so gewichtig an Gehalt,
Gegeben, wie empfahn, vergessen bald.
In spätrer Zeit wird's eine ernste Sache.
Der Mann von Ehr empfängt's nie ohne Rache.
Wenn's einst ein E von einer E empfing,
Und schmachvoll hinnahm, ohne sich zu rächen,
So war's um Den und Die ein eigen Ding,
Davon die Tafeln der Geschichte sprechen,
So überlaut, dass Sphinx hier spöttisch lacht,
Zur Rede mich als Rätselschmied will stellen,
Weshalb zu leicht die Deutung ich gemacht –
Ja – Meister schmieden anders als Gesellen

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Ohr + Feige = Ohrfeige

Verweise

Scharaden, Engelhardt