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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 4771

von Karl August Engelhardt

Scharade (1+1 Silben)

Zu Nutz und Zier, ursprünglich nur zu Nutz,
Oft auch, nach dem's nun ist, zu Schutz und Trutz,
Gab es, so nötig späterhin es war,
Davon im Paradies kein Exemplar.

Die Zweite ist und bleibt ein heilig Zeichen,
Das hat an Rang und Werth nicht seines Gleichen,
Drum zog auch einst, nur ihm zu Schutz und Ehr',
Manch Hunderttausend über Land und Meer.

Das Ganz', all überall ein traurig Ding,
Erscheinet auf den ungeheuren Ring
Der Welt in Millionen von Gestalten.
Weh dem, wo dessen finstere Gewalten,
Abwendbar nicht, umgarnen Herz und Haus,
Denn dann ist es mit Ruh' und Frieden aus.
Als Titel kommt's oft vor im Ehezwinger,
Ob unbesteuert gleich, doch kein geringer,
Denn er hat meist gehöriges Gewicht.
Der ihn erhält, weiß es zum Glück oft nicht.
Im Scherz mag solch ein Titel wohl passieren;
Im Ernst, hu, hu, 's fängt mich schon an zu frieren,
Denk' ich als Eheherr auch nur daran.
Ich hab' ihn nie gegeben – nie empfahn –
Denn ich und meine Frau sind Lamm und Lämmchen,
Und ich besonders bin ein wahres Frömmchen.

Lösung anzeigen

Haus + Kreuz = Hauskreuz

Anmerkungen

Vieles Hauskreuz haben ist eine heute nicht mehr gebräuchliche Redewendung: von vielen häuslichen Unglücksfällen oder Widerwärtigkeiten heimgesucht werden, speziell wenn diese durch eine böse, namentlich zänkische Ehefrau herbeigeführt werden.

Verweise

Scharaden, Engelhardt